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Bestandserfassung von Limenitis camilla im Warndt

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hibernar-1Bestandserfassung von Limenitis camilla (Linnaeus, 1764), Kleiner Eisvogel (Lepidoptera: Nymphalidae), anhand von Hibernacula und anderer Spuren im Winter im deutschen Teil des Warndts (Saarland) unter besonderer Berücksichtigung der Wirtspflanzen Lonicera periclymenum und Symphoricarpos albus

Kurzfassung

Der Kleine Eisvogel (Limenitis camilla) gilt im Saarland als gefährdet. Im Warndt wurde in den letzten drei Jahrzehnten eine deutliche Bestandsabnahme beobachtet. Dies mag mit der veränderten Waldwirtschaft zusammenhängen. Durch intensive Suche nach den Überwinterungsstadien wurde in vorliegender Arbeit die aktuelle Bestandssituation im Warndt erhoben. Darüber hinaus wird beschrieben, wie Hibernacula an den Wirtspflanzen Lonicera periclymenum und Symphoricarpos albus effektiv gesucht werden können. Es wird eine Nachweismethode beschrieben, die gegenüber der Falterbeobachtung wesentlich effizienter und aussagekräftiger ist. Im Untersuchungsgebiet konnte eine starke, räumlich strukturierte Metapopulation festgestellt werden und der Kleine Eisvogel kann im Warndt als aktuell nicht gefährdet eingestuft werden. Die Analyse der Larvalhabitate und des Verhaltens der Falter in selbigen belegen, dass der Falter sich weitgehend unabhängig vom Vorhandensein offener Strukturen im Wald reproduziert; er kann somit nicht zu den typischen Lichtwaldarten gezählt werden. Vielmehr bewohnt er anscheinend gut beschattete Habitate ebenso, sofern genügend Bestände der Wirtspflanzen vorhanden sind. An den hier besonders betrachteten Wirtspflanzen kann beobachtet werden, dass die Ablagehöhe deutlich höher ist (ca. 146 cm im Mittel), als bei Lonicera xylosteum (ca. 80 cm). Ferner wird gezeigt, dass Verluste bei den Raupen während der Überwinterung im Hibernaculum im Untersuchungszeitraum relativ gering waren.



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Comments

Thomas Brück on Dienstag, 07. November 2017 18:42

Dieser Artikel ist einfach klasse. Es ist so ziemlich die ausführlichste Beschreibung über Limenitis camilla, die ich bislang gelesen habe. Sehr detailliert und gut strukturiert. Nun hatte ich kürzlich auch eine solche Hibernacula gefunden. Darin war auch eine Raupe, allerdings tot. Was ich nicht im Artikel finden konnte oder überlesen habe, ist die Größe dieser Hibernacula bzw. der Raupen darin. Zunächst dachte ich nämlich, dass es zu klein wäre. Trotzdem habe ich nachgesehen. Die Raupe darin war gerade mal 2 Millimeter groß, kaum als solche zu erkennen. Ist das tatsächlich die Durchschnittsgröße?

Dieser Artikel ist einfach klasse. Es ist so ziemlich die ausführlichste Beschreibung über Limenitis camilla, die ich bislang gelesen habe. Sehr detailliert und gut strukturiert. Nun hatte ich kürzlich auch eine solche Hibernacula gefunden. Darin war auch eine Raupe, allerdings tot. Was ich nicht im Artikel finden konnte oder überlesen habe, ist die Größe dieser Hibernacula bzw. der Raupen darin. Zunächst dachte ich nämlich, dass es zu klein wäre. Trotzdem habe ich nachgesehen. Die Raupe darin war gerade mal 2 Millimeter groß, kaum als solche zu erkennen. Ist das tatsächlich die Durchschnittsgröße?
Ronny Strätling on Sonntag, 10. Dezember 2017 13:06

Hallo und vielen Dank!

2mm ist eher die unterste Größengrenze. Größer als 5mm sind sie aber nie. Am kleinsten sind sie etwa im Januar, wenn es harten Frost gibt. Dann schrumpeln sie ordentlich zusammen. :-)

Hallo und vielen Dank! 2mm ist eher die unterste Größengrenze. Größer als 5mm sind sie aber nie. Am kleinsten sind sie etwa im Januar, wenn es harten Frost gibt. Dann schrumpeln sie ordentlich zusammen. :-)
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